Die hier abgebildeten Fotos fanden sich in einem hundert Jahre altem Fotoalbum, meist ohne Bildunterschrift. Die Abzüge sind von kläglicher Qualität, eigentlich Ausschuss, oft nur ein paar Zentimeter gross. Dank digitaler Nachbearbeitung offenbaren sie nun doch viele Schätze, die in Etiennes Atelier entstanden waren und sich danach in alle Winde zerstreuten.
Einige wenige sind Gipsbüsten. Die meisten Porträts wurden in Stein ausgeführt und wie sein Enkel Fritz Thormann bezeugt, ohne vorherige Studien – zum Beispiel in Gips – direkt in den Stein gehauen.
Bei den Porträts konkreter Personen versetzte Etienne Perincioli sich in die zu Porträtierenden, um das typische ihres Wesens herauszuarbeiten; unter seinen Händen wurde der Stein lebendig, beseelt. Besonders eindrucksvoll bei C.A. Loosli und Jakob Bührer, zwei Schriftsteller, die ihm politisch besonders nahe standen.
Klauser&Streit bauten am Helvetiaplatz 1918 die Kunsthalle (Jugendstil) daneben das Gebäude für das Alpine und das Postmuseum (modern) – beide unvergleichlich elegant.
https://doi.org/10.5169/seals-86672
Vinassa, Arzt und Professor in Bern und rechts Leo Steck, promovierter Naturwissenschaftler, lebte 1911-13 in Russland, wurde danach Maler und schuf u.a. Kirchenfenster in Bern.
Es finden sich theatralische Gesichter oder groteske Köpfe. Hier liess Etienne seiner eigenen Phantasie, seinem Humor, freien Lauf und kreierte Köpfe, wie wir sie noch kaum je bei einem anderen Bildhauer sahen, schon gar nicht in dieser handwerklichen Präzision.
Manche dieser Arbeiten verraten Humor. Seinen Humor beweist auch das Foto unten: